Maklerprovision und Provisionsklage in Deutschland

Erfahren Sie alles über die Maklerprovision und die Provisionsklage in Deutschland – wichtige Infos für Immobilienkäufer und -verkäufer.

Die Maklerprovision und die Provisionsklage

Herzlich willkommen beim Schwarz Steinlaw! In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem Thema, das für Immobilienmakler und Kunden gleichermaßen relevant ist: die Maklerprovision und die Provisionsklage. Wir erklären, welche Ansprüche ein Makler in Bezug auf seine Maklergebühr hat und wie er diese Ansprüche durchsetzen kann.

Als Immobilienmakler ist es wichtig zu wissen, welche rechtlichen Grundlagen für den Provisionsanspruch gelten. Eine Provisionsvereinbarung zwischen dem Makler und dem Auftraggeber ist die Basis für den Anspruch auf Provision. Wir werden in diesem Artikel darauf eingehen, welche Form diese Vereinbarung haben sollte und worauf bei der Gestaltung zu achten ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Höhe der Provision. Die prozentuale Provision wird oft in Abhängigkeit vom Kaufpreis oder von den Nettokaltmieten festgelegt. Wir werden auch auf die regionalen Unterschiede bei der Provisionshöhe eingehen.

Wer letztendlich die Provision zahlen muss, ist ebenfalls ein Thema, dem wir uns widmen werden. Gesetzliche Regelungen seit dem 23.12.2020 regeln die Kostenverteilung zwischen Verkäufer und Käufer. Dabei wird der sogenannte Halbteilungsgrundsatz angewendet. Außerdem besprechen wir, was bei einer unentgeltlichen Tätigkeit des Maklers zu beachten ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Fälligkeit der Provision. Wann wird die Provision fällig? Dies hängt vom Abschluss des gemäkelten Geschäfts ab, sei es der Miet- oder der Kaufvertrag. Wir werden auch erläutern, welche Bedingungen an die Fälligkeit geknüpft sein können.

Leider kann es auch Fälle geben, in denen ein Makler seinen Anspruch auf Provision nachträglich verliert. Wir werden aufzeigen, wann dies der Fall sein kann und welche Konsequenzen dies für den Makler hat.

Und schließlich befassen wir uns damit, wie ein Makler seine Provisionsansprüche gerichtlich durchsetzen kann. Eine Provisionsklage oder der Erlass eines Mahnbescheids sind rechtliche Möglichkeiten, die wir erläutern werden. Des Weiteren gehen wir auf die Beweislage und die Auskunftsansprüche des Maklers ein.

Wenn Sie mehr über die Maklerprovision und die Provisionsklage erfahren möchten, sind Sie hier genau richtig. Begleiten Sie uns auf diesem informativen Weg und lassen Sie uns zusammen die verschiedenen Aspekte dieses Themas beleuchten.

Grundlage: die Provisionsvereinbarung

In der Immobilienbranche spielt die Provisionsvereinbarung eine essentielle Rolle. Sie bildet die Grundlage für den Anspruch auf eine Maklerprovision. Im Rahmen eines Maklervertrags wird diese Vereinbarung zwischen dem Immobilienmakler und seinem Kunden getroffen.

Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden und den Provisionsanspruch rechtlich abzusichern, ist es ratsam, eine schriftliche Provisionsvereinbarung zu treffen. Diese Vereinbarung sollte im Immobilienkaufvertrag oder im Maklervertrag enthalten sein und sollte alle relevanten Informationen über die Provision, wie deren Höhe und Fälligkeit, genau festlegen.

Es ist wichtig, die Provisionsvereinbarung klar und deutlich zu formulieren, um möglichen rechtlichen Einwänden vorzubeugen. Dazu gehört auch die Beachtung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), in denen die Bedingungen und Regelungen für die Zusammenarbeit mit dem Makler festgelegt werden.

Bei der Gestaltung der Provisionsvereinbarung sollten auch mögliche rechtliche Einwände berücksichtigt werden. So müssen beispielsweise mögliche Konsequenzen bei Rücktritt vom Kaufvertrag oder bei Nichteinhaltung des Vertrags durch eine Vertragsstrafe festgelegt werden.

Es ist zu beachten, dass eine mündliche Provisionsvereinbarung grundsätzlich gültig ist, allerdings ist eine schriftliche Vereinbarung zur Sicherheit empfehlenswert, da sie im Streitfall als Nachweis dient.

Höhe der Provision

In diesem Abschnitt dreht sich alles um die Höhe der Maklerprovision. Die Höhe der Provision wird in der Regel in einer Prozentsatz des Kaufpreises oder der Nettokaltmieten festgelegt. Dabei gibt es regionale Unterschiede, die die übliche Provisionshöhe beeinflussen können.

Bei Immobilienkaufverträgen richtet sich die Provisionshöhe meist nach dem Gesamtwert der Immobilie. Der übliche Prozentsatz liegt in Deutschland oft zwischen 3% und 7% des Kaufpreises. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es auch andere Provisionsmodelle geben kann, wie zum Beispiel eine gestaffelte Provision, die abhängig von der Höhe des Kaufpreises variiert.

Bei Gewerbemietverträgen wird die Provisionshöhe häufig anhand der Nettokaltmiete berechnet. Hier liegt die übliche Provisionshöhe in der Regel zwischen 2% und 3% der Nettokaltmiete. Auch hier können jedoch regionale Unterschiede und individuelle Vereinbarungen die Provisionshöhe beeinflussen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die festgelegte Provisionshöhe oft Verhandlungssache ist und von verschiedenen Faktoren abhängen kann, wie der Art der Immobilie, ihrer Lage, dem aktuellen Immobilienmarkt und den individuellen Vereinbarungen zwischen dem Makler und dem Auftraggeber.

Regionale Unterschiede bei der Provisionshöhe können auf unterschiedliche Marktbedingungen und lokale Gewohnheiten zurückzuführen sein. In Ballungsgebieten oder beliebten Regionen mit hoher Nachfrage kann die Provisionshöhe tendenziell höher sein als in ländlichen Gegenden mit geringerer Nachfrage.

Um sicherzustellen, dass die vereinbarte Provisionshöhe angemessen und marktgerecht ist, empfiehlt es sich, vorab Informationen über die übliche Provisionshöhe in der jeweiligen Region einzuholen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Dies kann dabei helfen, unangemessen hohe oder niedrige Provisionsvereinbarungen zu vermeiden und eine faire und transparente Zusammenarbeit zwischen Makler und Auftraggeber zu gewährleisten.

Wer zahlt die Provision?

In Deutschland regeln gesetzliche Regelungen seit dem 23.12.2020 die Kostenverteilung der Maklerprovision bei Immobilienkaufverträgen. Gemäß dem Halbteilungsgrundsatz werden die Provisionen zwischen Verkäufer und Käufer aufgeteilt.

Der Immobilienmakler hat Anspruch auf Provision vom Verkäufer, wenn dieser den Makler beauftragt hat, den Verkauf der Immobilie zu vermitteln. Die Höhe der Provision wird in der Regel vertraglich vereinbart und richtet sich oft nach dem Kaufpreis der Immobilie. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine unentgeltliche Tätigkeit des Maklers dazu führen kann, dass kein Anspruch auf Provision besteht.

Falls der Käufer den Makler beauftragt hat oder eine Provisionsvereinbarung mit dem Makler getroffen wurde, muss der Käufer die Provision zahlen. Auch in diesem Fall kann die Höhe der Provision je nach vertraglicher Vereinbarung unterschiedlich sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Kostenverteilung bei Immobilienkaufverträgen seit dem 23.12.2020 gesetzlich geregelt ist. Der Halbteilungsgrundsatz besagt, dass die Provision zwischen Verkäufer und Käufer hälftig aufgeteilt wird, sofern nichts anderes vereinbart wurde.

Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regelung, zum Beispiel wenn der Käufer einen erhöhten Bedarf an Maklerleistungen hat oder der Verkäufer ausdrücklich auf seine Mitwirkung verzichtet. In solchen Fällen kann eine abweichende Kostenverteilung vereinbart werden.

Fälligkeit der Provision

Die Fälligkeit der Maklerprovision ist ein wichtiger Aspekt bei der Immobilienvermittlung. Sie stellt den Zeitpunkt dar, zu dem der Käufer oder Mieter die Provision an den Makler zahlen muss. Die Fälligkeit hängt eng mit dem Abschluss des gemakelten Geschäfts zusammen, also dem Abschluss des Mietvertrags oder des Kaufvertrags.

Bei einem Mietvertrag tritt die Fälligkeit der Provision in der Regel mit dem Abschluss des Mietvertrags ein. Der Mieter ist dann verpflichtet, die Provision an den Makler zu zahlen. Beim Kaufvertrag ist es ähnlich: Sobald der Kaufvertrag rechtswirksam abgeschlossen ist, wird die Provision fällig.

Es können jedoch bestimmte Bedingungen vereinbart werden, die an die Fälligkeit geknüpft sind. Zum Beispiel kann vereinbart werden, dass die Provision erst fällig wird, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, wie zum Beispiel der Abschluss einer Finanzierung oder die Klärung offener Fragen bezüglich des Grundstückskaufvertrags.

Um die Fälligkeit der Provision rechtzeitig mitzuteilen, ist es üblich, dem Käufer oder Mieter eine Fälligkeitsmitteilung zu senden. Diese Mitteilung informiert den Käufer oder Mieter über den fälligen Betrag und den Zeitpunkt, zu dem die Zahlung erwartet wird.

Es ist wichtig, dass die Fälligkeit der Maklerprovision klar und eindeutig im Grundstückskaufvertrag oder im Mietvertrag festgelegt wird. So können Missverständnisse und Streitigkeiten vermieden werden.

Verlust der Provision

In diesem Abschnitt behandeln wir den Verlust des Provisionsanspruchs. Es gibt verschiedene Situationen, in denen der Anspruch auf Provision nachträglich verloren gehen kann.

Ein möglicher Grund ist, wenn der Hauptvertrag, also beispielsweise der Immobilienkaufvertrag oder der Mietvertrag, rückabgewickelt wird. In solchen Fällen erlischt in der Regel auch der Provisionsanspruch des Maklers.

Ein weiterer Aspekt ist das abstrakte Provisionsversprechen. Wenn ein Makler ein abstraktes Provisionsversprechen abgegeben hat, kann der Anspruch auf Provision auch dann verloren gehen, wenn der Hauptvertrag nicht zustande kommt oder nichtig ist.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit der Verwirkung des Provisionsanspruchs. Verwirkung bedeutet, dass der Makler seinen Anspruch auf Provision verliert, weil er zu lange untätig geblieben ist oder sich anderweitig vertragswidrig verhalten hat.

Zusätzlich kann ein Makler auch provisionsunwürdig sein. Provisionsunwürdigkeit tritt ein, wenn der Makler grob gegen seine Berufspflichten verstoßen hat, beispielsweise durch unlautere Praktiken oder Betrug.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Fall individuell betrachtet werden muss und es keine pauschale Regelung für den Verlust der Provision gibt. Bei Fragen zu diesem Thema empfehlen wir, einen Rechtsanwalt oder Fachexperten zu konsultieren.

Gerichtliche Durchsetzung der Provision

Um seine Provisionsansprüche gerichtlich durchzusetzen, stehen dem Makler verschiedene rechtliche Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Möglichkeit besteht darin, eine Provisionsklage gegen den Schuldner einzureichen. Hierbei kann der Makler vor Gericht die Zahlung der Provision einklagen und seine Ansprüche rechtlich geltend machen. Dabei ist es wichtig, den richtigen Gerichtsstand zu wählen und die geltenden Verfahrensregeln zu beachten.

Alternativ kann der Makler auch einen Mahnbescheid erlassen lassen. Dies ist ein vereinfachtes Verfahren, das eine schnelle Vollstreckung des Provisionsanspruchs ermöglicht. Durch einen Mahnbescheid kann der Makler einen vollstreckbaren Titel erlangen, der die Zahlung der Provision sicherstellt. Dieser Titel kann dann zur Zwangsvollstreckung genutzt werden, um die Provision durchzusetzen.

Bei der gerichtlichen Durchsetzung seiner Provisionsansprüche kann der Makler von verschiedenen rechtlichen Vorteilen profitieren. Zum einen gilt im Prozess eine Beweiserleichterung zugunsten des Maklers. Das bedeutet, dass der Makler weniger strenge Anforderungen an den Nachweis seiner Forderung erfüllen muss. Zum anderen hat der Makler auch einen Auskunftsanspruch gegenüber seinem ProvisionsSchuldner. Der Schuldner ist verpflichtet, dem Makler alle erforderlichen Informationen und Dokumente vorzulegen, um die Höhe der Provision festzustellen.

In jedem Fall ist es wichtig, dass der Makler alle erforderlichen Urkunden und Unterlagen vor Gericht vorlegt, um seine Provisionsforderung zu unterstützen. Die Vorlage dieser Urkunden, wie beispielsweise des Maklervertrags oder der Provisionsvereinbarung, kann entscheidend für den Erfolg der Provisionsklage sein. Unsere Anwaltskanzlei Schwarz Steinlaw verfügt über umfangreiche Erfahrung in der gerichtlichen Durchsetzung von Provisionsansprüchen und steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Scroll to Top